Es ist sehr häufig die Rede von Fruchtwechsel. Aber was genau ist das eigentlich? Hier erfahrt ihr alles Wichtige über diese traditionelle Gemüseanbaupraxis, mit der ihr gesundes Gemüse heranziehen, für einen qualitativ hochwertigen Boden sorgen und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt beitragen könnt. Diese Technik eignet sich genauso für den heimischen Gemüsegarten wie für große Anbauflächen, wie die großen Gemüseäcker, auf denen die Produkte von Bonduelle wachsen.
Beim Fruchtwechsel wird eine bestimmte Pflanze, oder besser gesagt eine Pflanzenfamilie, zwei aufeinander folgende Jahre lang nicht an der gleichen Stelle angebaut. Das bedeutet konkret: der Anbauplan des Gemüsegärtners bzw. Gemüsebauern sieht jedes Jahr eine andere Pflanze für das Beet bzw. den Acker vor. Die Vertragsbauern von Bonduelle vermeiden so, dass ein Flurstück zwei Jahre hintereinander mit dem gleichen Gemüse bewirtschaftet wurd, um dem Boden Zeit zur Regeneration zu geben. In diesem Zusammenhang wird häufig auch der Begriff „Fruchtfolge“ verwendet. Er kann jedoch nicht synonym verwendet werden, da mit ihm der Fruchtwechsel auf einem Stück Land innerhalb einer Saison gemeint ist.
Der Fruchtwechsel hat mehrere Vorteile:
· Eindämmung der Ausbreitung von Parasiten. Viele Parasiten (Bakterien, Viren, Pilze) befallen vorrangig ganz bestimmte Gemüsesorten. Sie sind meist sehr hartnäckig und verbleiben oft mehrere Jahre im Boden. Indem man die Pflanzen umsetzt, wird ihr Lebenszyklus gestört und ihre Ausbreitung auch ohne Pestizide eingegrenzt.
· Schutz des Bodens. Nicht alle Gemüsefamilien haben die gleichen Bedürfnisse. Je nach Wurzelsystem entnehmen sie dem Boden in unterschiedlichen Tiefen ganz spezifische Nährstoffe. Ohne Fruchtwechsel kann der Boden daher nach mehreren Saisons stark ausgelaugt sein. Sogar seine Struktur kann dadurch beeinträchtigt werden. Hinzu kommt, dass manche Gemüsesorten besonders „gierig“ sind, während andere, wie z. B. Hülsenfrüchte, den Vorteil haben, den Boden auf natürliche Weise zu bereichern.
Der Fruchtwechsel wird mehrere Jahre im Voraus geplant, in der Regel über drei bis vier Jahre. Der Anbauplan des Gemüsegartens sollte optimalerweise einen Wechsel von vier Pflanzengruppen vorsehen:
· Samengemüse, also Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen usw., die den Boden mit Stickstoff anreichern und deshalb auch „Gründünger“ genannt werden.
· Blattgemüse (Salate, Kohl, Spinat, Porree usw.), das einen nährstoffreichen Boden und meist viel Stickstoff benötigt.
· Wurzelgemüse (Karotten, Rote Bete, Rüben usw.) und Zwiebelgewächse (Knoblauch, Zwiebeln, Schalotten usw.), die unterschiedlich anspruchsvoll sind und ihre Nährstoffe aus der Tiefe ziehen.
· Fruchtgemüse (Tomaten, Auberginen, Zucchini usw.). Sie zehren den Boden vergleichsweise stark aus.
Eine Ausnahme bildet mehrjähriges Gemüse (Spargel, Rucola usw.). Es kann mehrere Jahre lang auf dem gleichen Beet bleiben!