Wenn man an die ungarische Küche denkt, fällt vielen zuerst das Gulasch ein. Dieses köstliche Gericht, das aus Fleisch (Rind, Kalb, Schwein oder Huhn), Paprika, Paprikapulver, Rot- oder Weißwein und Kartoffeln zubereitet wird, gehört zu den bekanntesten ungarischen Rezepten. Ungarisches Gulasch kann als Suppe oder auch als Eintopf serviert werden, zu dem manchmal außerdem Csipetke, kleine Eiernudeln, gereicht werden. Ungarn hält aber noch viele weitere kulinarische Schätze für uns bereit: Schnallt eure Servietten an und folgt unserem kleinen Reiseguide!
Wenn es eine Zutat gibt, die in der ungarischen Küche allgegenwärtig ist, dann ist es das Gemüse! Zwiebeln, Kohl, Tomaten, Kartoffeln und natürlich die Paprika – sie alle sind fester Bestandteil vieler leckerer Schmorgerichte. Das wichtigste Gewürz ist in Ungarn das Paprikapulver, das aus zermahlener Paprika hergestellt wird. Dieses Pulver kann so süß sein wie eine Paprikaschote oder so scharf wie Chili. Das Paprikapulver ist manchmal auch leicht geräuchert, wodurch es ein intensiveres Aroma erhält – was insbesondere bei der Zubereitung von Suppen und traditionellen Rezepten sehr geschätzt wird. Darüber hinaus ist das Paprikapulver auch eine sehr wichtige Zutat des Körözött, einem köstlichen und sehr würzigen Aufstrich aus Frischkäse, Kümmel und Paprikapulver, den man, zusammen mit etwas Brot, gern als Vorspeise genießt. Für eine kleine Abwechslung ist gesorgt, wenn man sie zusammen mit Tócsni isst. Das sind kleine Kartoffelpfannkuchen, die auch „Lapcsánka“ genannt werden. Dieses Rezept ist in Ungarn sehr beliebt und es gibt über dreißig unterschiedliche Bezeichnungen dafür! Sie lassen sich vielfältig neu interpretieren, zum Beispiel indem man Erbsen hinzufügt, und sie werden mit Sahne, Tomatensauce oder nach Belieben mit einem anderen Dip serviert. Unsere Rezeptvariation aus Kartoffelbrei und Erbsen ist im Handumdrehen zubereitet.
Die in ganz Mitteleuropa weit verbreiteten Fleischbällchen (in Ungarn auch Fasírt genannt) werden in der Regel aus Schweinehack und manchmal auch aus Rinderhack zubereitet, das mit Eiern, in Wasser eingeweichtem Brot und Gewürzen (unter anderem mit Paprikapulver) vermengt wird. Sie werden in der Pfanne goldbraun ausgebraten. Anschließend werden diese leckeren, kleinen Klößchen in einen Főzelék hineingegeben (ein Gemüseeintopf, den man wie eine dicke Suppe köcheln lässt) oder zu Nudeln serviert. Wer die Fleischbällchen vegetarisch zubereiten möchte, greift am besten zu Kidneybohnen. Sie sind eine hervorragende Basis dafür – wie es diese köstlichen Bohnenbratlinge mit Champignons beweisen!
Es gibt viele Gerichte, die man in ganz Europa vorfindet. Dazu gehört zum Beispiel gefüllter Kohl – ein Klassiker, den man sowohl in Deutschland als auch im gesamten Osten Europas sehr gern zubereitet. Das erste Rezept für Töltött káposzta stammt aus dem Jahr 1695 und es gehört nach wie vor zu den beliebtesten traditionellen Mahlzeiten. Dieses Gericht lässt sich sehr gut wieder aufwärmen und ist sehr praktisch, wenn viele Leute satt werden sollen – unter anderem deshalb gehört es zu den beliebtesten, traditionellen Weihnachtsgerichten. Eine der klassischsten Füllungen wird aus Schweinehackfleisch, Reis, Sauerkraut und Eiern zubereitet. Diese ungarische Rezeptvariation wird zusammen mit etwas saurer Sahne serviert. Allen, die es in der Küche etwas eiliger haben, dürfte unser Rezept für gefüllten Kohl besonders gut gefallen. Er wird wie Lasagne zubereitet!
Die ungarische Küche hat unglaublich viele sehr gute Dessertrezepte! Dazu gehört natürlich der Käsekuchen, aber auch viele Kuchen mit Pflaumen, Kirschen, Äpfeln und Nüssen. Das ungarische Konditorhandwerk ist berühmt für seine Delikatessen. Das beste Rezept für eine einfache ungarische Süßspeise? Pfannkuchen, die hier Palacsinta genannt werden! Besonders lecker sind die Gundel palacsinta. Sie werden mit Rum und Orangenschale verfeinert. Aber selbstverständlich müssen hier auch die Schokoladenkuchen genannt werden – vor allem die Dobos torta, eine ungarische Spezialität, die man mindestens einmal im Leben probiert haben muss! ... und bevor man mit dem Essen beginnt, wünscht man sich "Jó étvágyat"! Guten Appetit!